Jahresrapport 2022: Neuzulassungen Liefer- und Lastwagen

Bereits Ende des letzten Jahrzehnts konnten batterieelektrische Lieferwagen steigende Zulassungen verzeichnen, dies jedoch auf tiefem Niveau. 2022 wurden nun mit 2’375 Verkäufen rund drei Mal mehr eLastwagen immatrikuliert als 2020. Der Unterschied zum Diesel bleibt nach wie vor beträchtlich. Aber zum ersten Mal überhaupt wurden mehr Stromer als Benziner in Betrieb genommen.

Das Wachstum bei den alternativen Antrieben lässt sich mittlerweile gänzlich auf die elektrischen Fahrzeuge zurückführen. Die Anzahl hybrider (109 Diesel/elektrisch; 6 Benzin/elektrisch, 65 Erdgas CNG/Benzin) und ausschliesslich mit Erdgas betriebener Lieferwagen (11) bleibt gering. Lieferwagen mit Wasserstoff wurden keine verkauft. Ein wichtiger Indikator für die Elektrifizierung ist das immer grösser werdende Angebot. Vor fünf Jahren waren eTransporter von lediglich 6 Anbietern verfügbar, für insgesamt 93 Immatrikulationen (Zahlen von 2017). Mittlerweile ist das Angebot vielfältig geworden. Unverändert bleibt der Name des Marktführers: Renault hat mit dem Master und Kangoo fast doppelt so viele elektrische Fahrzeuge verkauft wie Peugeot mit dem e-Expert und dem e-Partner. Ab diesem Jahr wird vom Winterthurer StartUp Flux auch ein Schweizer Produkt erhältlich sein.

Je schwerer die Fahrzeuge, desto schwieriger der Markteintritt für alternative Antriebe. Seit einiger Zeit wird spekuliert, welcher Technologie dies endlich gelingen könnte. Die Hinweise verdichten sich nun, dass es auch in dieser Kategorie der batterieelektrische Antrieb sein wird. Sinkende Batteriekosten, grössere Reichweiten bei oftmals bekannten Streckenprofilen und ein grösseres Angebot machen die Stromer konkurrenzfähig. Gemäss Forbes setzen von 25 Anbietern mit «zero emission trucks» 20 auf die Batterie als Energiespeicher und fünf auf Wasserstoff. Die Zulassungszahlen 2022 verdeutlichen diesen Trend. Nebst den 159 eLastwagen wurden lediglich 27 mit Erdgas (CNG) und 3 mit Wasserstoff zugelassen. Bei den eAnbietern hat Volvo, inklusive den vom Schweizer Designwerk mittentwickelten Fahrzeugen, mit 49 Verkäufen die Nase vorn. Dicht gefolgt von IVECO mit 40 Fahrzeugen. Die meisten der neuen eLastwagen haben einen Kastenaufbau (64) oder werden für die Kehrrichtentsorgung (30) verwendet.

«Das Sparpotential bei den Treibhausgasen und der benötigten Energie in der Logistik ist gewaltig. Die derzeitigen Entwicklungen bei den eNutzfahrzeugen ist positiv und dringend nötig» urteilt Swiss eMobility Präsident Jürg Grossen. «Dass dabei Schweizer Unternehmen wie E-Force One, Designwerk oder Flux eine wichtige Rolle spielen, ist umso erfreulicher».