23.05.2023

Fluvius, Navalis und Pontus waren erst der Anfang: Die ZSG elektrifiziert bald auch Schiffe.

Die 60 Plätze der drei neuen eLimmatboote füllen sich bei dem mildem Wetter immer schneller. Sie sehen ihren Vorgängern Felix, Regula und Turicum recht ähnlich. Zürichkenner können aber einen Unterschied bemerken: die neuen Boote gleiten lautlos übers Wasser. Grund dafür ist der elektrische Antrieb, mit dem sie klimaneutral fahren. Die Entscheidung gegen Diesel hat allerdings auch etwas mit Kosten zu tun.

Für ZSG-Direktor Roman Knecht und das Geschäftsleitungsmitglied und Leiter Technik Oliver Dali sowie Chefkapitän Pascal Wieders war bald klar, dass ein mit Diesel betriebenes Schiff – sei es durch die umfassende Sanierung der alten Boote oder einen Neubau – in verschiedener Hinsicht nicht rentiert. Deshalb hat man sich für den Umstieg auf einen vollelektrischen Antrieb entschieden und den Auftrag ausgeschrieben.

 
 

Swiss eMobility hat bei ZSG nachgefragt.

 
 

SeM: In der Pressemitteilung steht zur Anschaffung, dass sich "ein Diesel betriebenes Schiff (...) in vielerlei Hinsicht nicht rentiert". Könnten Sie das erläutern?

ZSG: Im Rahmen des Projekts wurde ein Umbau der bestehenden Schiffe, mit einem dieselbetriebenen Neubau und einem Elektro-Neubau verglichen.

Über die gesamte Nutzungsdauer von 30 Jahren waren die Anschaffungs- und Betriebskosten für ein Elektroschiff am tiefsten. Dies auch aufgrund des Umstandes, dass die Kapazität der Elektroschiffe höher ist und damit er Einnahmenanteil höher ausfällt, als bei den beiden übrigen Konzepten.

Der Umbau der bestehenden Schale wäre deutlich aufwändiger gewesen als der Neubau. Für den Neubau sprach auch ein Effizienzgewinn von bis zu 20% gegenüber der bisherigen Schale. Die Betriebskosten sind neben den geringeren Serviceaufwänden der Antriebsmotoren auch durch den Wegfall diverser peripherer Systeme wie Partikelfilter, Hydraulikanalgen usw. kostengünstiger im Unterhalt.

SeM: Können Sie die Ladesituation in Wollishofen beschreiben?

ZSG: Die Schiffe werden auf der Werft über Nacht geladen. Geladen wird über einen handelsübrigen CEE-Stecker mit max. 63 Ampere bei 400 Volt pro Schiff d.h. maximal 43kW. Auf der Werft in Wollishofen steht, pro Schiff, lediglich ein Trenntransformator zur Galvanischen Trennung von Land und Schiffstrom. Die Ladegeräte sind auf den Schiffen direkt verbaut, sie werden bivalent betrieben und liefern bei Fahrt das 400 Volt Bordnetz.

SeM: Überlegen Sie die Anschaffung weiterer elektrischer Boote? Haben Sie überlegt, die restlichen Schiffe auf E-Antrieb umzustellen?

ZSG: Weitere Anschaffungen innerhalb der kommenden 10 Jahre sind geplant. Vorerst fokussieren wir uns jedoch auf die Elektrifizierung unserer drei dreihundertplätzigen Schiffe „Albis“, „Pfannenstiel“ und „Uetliberg“.

SeM: Welche Rückmeldungen haben Sie von Medien, Bootsführern und Passagieren erhalten?

ZSG: Wir haben einige Rückmeldungen erhalten von unseren Fahrgästen und unserem Personal. Die neue Sitzordnung finden nicht alle gut.

Intern sammeln wir alle Rückmeldung über die gesamte Saison hinweg, damit wir dann über den Winter allfällige Anpassungen oder Optimierungen vornehmen können.

SeM: Planen Sie, Ihre Erkenntnisse über die eBoote in Zukunft zu teilen?

ZSG: Wir tauschen uns innerhalb der Branche aktiv aus.

SeM: Vielen Dank für das Interview!

 
 
Limmat in Zürich

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