Grusswort

Jürg Röthlisberger

Von Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen ASTRA, zum Kongress Forum Elektromobilität vom 19.1.2017

 

Vor sieben Jahren, als der erste Kongress Elektromobilität in Luzern im Verkehrshaus stattfand, steckte die moderne Elektromobilität noch in den Kinderschuhen, obwohl es Elektroautos schon seit über 100 Jahren gibt. Das, was wir heute unter Serienproduktion verstehen, lief für die Elektroautos 2010 gerade erst an. Wer 2010 eine normale Steckdose an seinem Haus für Elektroauto-Enthusiasten freigab, galt als Anbieter von öffentlicher Ladeinfrastruktur. Die Elektromobilität sah man als einen Hoffnungsschimmer, eine Chance insbesondere den privaten motorisierten Individualverkehr nachhaltiger zu gestalten. Der Kongress im Rahmen des «Forum Elektromobilität» wurde damals vom Bundesamt für Strassen zusammen mit dem TCS initiiert, um innovative Kräfte in der Schweiz zusammenzubringen, damit sich diese Potenziale entfalten können. Der Anspruch war hoch, die Begeisterung gross und rund 300 Teilnehmende am ersten Kongress waren ein klares Zeichen für die Bedeutung dieser Technologie.

Und wo stehen wir heute, vor der nunmehr siebten Austragung des Kongresses? Grosse Automobilhersteller verkünden eine schrittweise, aber geplante Abkehr vom Verbrennungsmotor. Serienmodelle von Elektroautos stehen in zweiter oder dritter Generation zum Verkauf. Die Preise fallen und die Reichweiten steigen. Elektroautos werden heute nicht mehr in erster Linie aus Image- und Prestigegründen gekauft, sondern weil sie Spass machen, Emotionen wecken und sich im Alltag bewähren. Auch rund um die öffentliche Ladeinfrastruktur wurden Geschäftsmodelle entwickelt, die sich im freien Wettbewerb etablieren. Es entsteht Konkurrenz zwischen Anbietern – ein klares Zeichen dafür, dass der Markt funktioniert. Viele Ladestationen wurden bereits gebaut und weitere grosse Ausbauinitiativen sind angekündigt. Der Schritt hin zu einer Elektroauto-Normalität zeigt sich auch darin, dass seitens der Politik die Forderung auf dem Tisch liegt, dass auch E-Fahrzeuge ab 2020 einen Beitrag an die Strasseninfrastruktur zahlen sollen.

Trotzdem gibt es noch Baustellen. Die Absatzzahlen gerade bei den reinen E-Autos stagnierten im vergangenen Jahr, nachdem sie in den Jahren davor immer weiter anstiegen. Noch muss sich weisen, ob die für das Frühjahr 2017 neu angekündigten Modelle und Modellupdates die Nachfrage wieder befeuern können. Denn für Laien ist es auch 2017 noch schwierig, sich in den vielfältigen Lösungen zum Thema Lademöglichkeiten und Steckertypen zurecht zu finden. Für die Autokäufer ist es noch ungewohnt, elektrische Kilowatt in traditionelle PS umzurechnen. Die viel beworbenen, aber nie erreichbaren theoretischen Reichweiten der ersten Generation Elektroautos erweisen sich als Bumerang: Wer heute mit «echten» 300 Kilometern Reichweite wirbt, hat immer noch mit einem Glaubwürdigkeitsproblem zu kämpfen.

Umso wichtiger ist es, dass wir am Ball bleiben. Der Kongress bietet wie schon in den Jahren zuvor die Gelegenheit, sich über alle Rollen hinweg mit Kollegen und Partnern auszutauschen und sich mit Konkurrenten zu messen. Hier am Kongress wurden Lösungen vorangetrieben und Allianzen geschmiedet. Wir haben in den vergangenen Jahren von den gut vernetzten, innovativen schweizerischen Unternehmen profitiert. Behalten Sie diesen Geist bei.

Nach sechs Jahren findet der Kongress nun zum letzten Mal unter dem Patronat des Bundesamts für Strassen (ASTRA) statt. Das war von Anfang an so geplant. Die Anschubfinanzierung des ASTRA sollte helfen, das «Baby» durch die ersten Jahre zu bringen. Nun hat das Forum laufen gelernt und der Kongress wird vom Verband Swiss E-Mobility weitergeführt. Das ASTRA zieht sich beim Forum, nicht aber beim Thema Elektromobilität zurück. Wir engagieren uns weiterhin für gute Rahmenbedingungen, beispielsweise wenn die Vorlage zum Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fond angenommen wird und nach Inkrafttreten die Rastplätze entlang den Autobahnen für Ladestationen freigegeben werden können. Mit ein Grund, weshalb die NAF-Vorlage über die Parteigrenzen und Staatsebenen hinweg breite Zustimmung findet. Sie entscheiden am 12. Februar an der Urne.

Ich danke allen treuen Wegbegleitern, den unauffälligen Zugpferden und innovativen Newcomern an dieser Stelle für ihr tatkräftiges Mitwirken und ihr unermüdliches Engagement. Ich wünsche Ihnen einen elektrisierenden Kongress-Tag in Bern!

Swiss eMobility – Elektromobilität für die Schweiz

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Weltpoststrasse 5
3015 Bern

Tel. +41 58 510 57 90
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