01.09.2020

Privatanteil bei E-Autos - Wie Bern den Fortschritt verschleppt

Das Klima hat ein Problem. Eine der wichtigsten Massnahmen wäre, den Wechsel auf E-Mobilität voranzutreiben. Aber in Bern sorgt man seit Jahren dafür, dass E-Fahrer finanziell bestraft werden.

Sinn des Privatanteils

Wer einen Geschäftswagen privat nutzt, dem wird ein Privatanteil als geldwerte Leistung auf seinen Lohn aufgerechnet. Damit sollen Amortisation und vor allem Unterhalt anteilmässig abgegolten werden. So weit, so gut.

Basis für die Berechnung ist der sogenannte Barkaufpreis des Autos. Bei Elektrofahrzeugen ist der Kaufpreis gegenüber Verbrennern aber ungleich höher, während der Abschreiber und der spätere Unterhalt ungleich günstiger ausfallen. Der höhere Anschaffungspreis liegt hauptsächlich in den hohen Batteriekosten, teils auch in inbegriffenen Totalunterhaltspaketen und vorbezahlten Energiebezügen begründet. Die Unterhaltskosten dagegen tendieren gegen Null, weil es fast keine Verschleissteile gibt an einem Elektroauto. Das führt zudem zu einer um Faktor 5–10 längeren Lebensdauer der E-Fahrzeuge. Zählt man alles zusammen, betragen die langfristigen Kosten keine 25% von denen eines Verbrenners.

Bern zockt ab

Wendet man die momentane Regelung (0.8% pro Monat) auf ein beliebiges E-Auto an, zahlt der Mitarbeiter also einen um rund 75% zu hohen Privatanteil im Vergleich zu einem Verbrennerfahrzeug. Dem Elektroautofahrer wird also aktuell ein Benziner-Äquivalent von geschätzt über 3% pro Monat verrechnet, was zweifellos nicht gerecht und vermutlich auch nicht so gewollt ist.

Zur Veranschaulichung: Auf zehn Jahre realistische Nutzungsdauer eines E-Autos hochgerechnet führte der Mitarbeiter theoretisch Steuern und AHV auf 380% des Kaufpreises ab. Das ist absurd.

Seit fünf Jahren haben viele Stakeholder diesen Umstand mehrfach wiederholt moniert. Firmen, Auto-Vereine und Verbände haben die Steuerverwaltung, das seco, die AHV und Politiker ins Bild gesetzt. Sie haben verschiedene faire Lösungsvorschläge unterbreitet, so auch diesen hier:

0.2% sind die Lösung

«Ein möglicher Lösungsansatz könnte sein, wie unlängst in Deutschland realisiert, die prozentualen Abgaben auf einen Viertel zu reduzieren. Für die Schweiz würde das also 0.2% pro Monat bedeuten.»

Aber die Antworten auf sachliche Gesuche bleiben entweder gänzlich aus oder sie werden überheblich nichtssagend vom Tisch gewischt. Am beliebtesten ist das Argument der Gleichbehandlung aller Antriebsarten, was ja genau den Kern der Sache trifft und eben genau nicht gegeben ist.

So kommt es, dass die Schweiz aktiv dafür sorgt, dass Fahrer von E-Geschäftsautos nicht nur nicht gefördert werden – im Gegenteil, sie werden aktiv bestraft.

Eine solche Regelung ist eine Schande für ein fortschrittliches Land. Deshalb rufe ich alle Beteiligten auf, ihren Pflichten nachzukommen und diesen Fehler nun schleunigst zu beheben.


Über Juice Technology

Die Juice Technology AG, Sitz in Cham (Zug, Schweiz), ist die weltweit führende Herstellerin mobiler 22-kW-Ladestationen. Teil der Unternehmensgruppe sind zudem die Juice Services AG und die deutsche Juice Europe GmbH mit Niederlassung in München.

Zum umfangreichen Lösungs-Portfolio des Schweizer Unternehmens gehören zudem intelligente Lade- und Lastmanagementsysteme, Ladesäulen, Wallboxen und DC-Ladestationen. Juice Technology wurde 2014 gegründet und hat sich bereits im ersten Geschäftsjahr mit dem JUICE BOOSTER 1 als weltweite Marktführerin in diesem Segment etabliert. Als feste Grösse in der Branche und wichtige Herstellerin von Ladeinfrastruktur präsentierte das Unternehmen bereits zahlreiche Weltneuheiten wie die im Stecker integrierte Temperatursensorik, Bezahlsysteme mit Kreditkarte oder das unendlich skalierbare Lastmanagementsystem smartJUICE.

Die Juice Technology AG ist weltweit präsent mit eigenen Standorten, Tochter- und Partnerunternehmen. Zudem verfügt sie über ein globales Netz an Wiederverkäufern. Insgesamt arbeiten aktuell über 90 Personen in den Bereichen Entwicklung, Produktion, Marketing, Verkauf und Logistik. Das Unternehmen verdreifacht derzeit jährlich seinen Umsatz.

Weitere Informationen zum Unternehmen, zu den Produkten und Lösungen finden Sie unter www.juice-world.com.

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