
Laden ist nicht Tanken, sondern ist divers und bietet viel mehr Möglichkeiten. Bringt aber auch eine gewisse Komplexität mit sich.
Tanken ≠ Laden. Die Fahrt zu einem Energieabgabeort (Tankstelle) ist beim Elektroauto nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Das Elektroauto wird überall dort geladen, wo es längere Zeit steht (Garage, Einstellhalle, am Arbeitsplatz). Und es steht deutlich über 23 Stunden am Tag. Während dieser Zeit entstehen ausreichend Möglichkeiten, Ladevorgänge auch mit niedrigen Ladeleistungen einzuplanen. Dies spart Kosten und schont die Batterie. Wenn es mal schnell gehen muss: die Schweiz verfügt über eines der besten Schnellladenetze der Welt.
Grundsätze des Ladens
Verschiedene Ladearten, unterschiedliche Stecker und physikalische Einheiten, deren Bedeutung wir seit der Schulzeit wieder vergessen haben. Laden erscheint kompliziert und umständlich. Für Umsteiger gilt: alles halb so wild. Auch an der fossilen Tankstelle gibt es unterschiedliche Zapfpistolen (eine für Benzin, eine für Diesel) und trotzdem braucht man für das Tanken keine zusätzliche Ausbildung. Auch beim Laden wird es nach einer kurzen Angewöhnungszeit nicht nur sprichwörtlich wie von selbst gehen. Wir haben Dir die wichtigsten Grundsätze des Ladens nachstehend zusammengefasst. Wer es genauer wissen will, schaut in unseren Glossar der Elektromobilität.

Laden unterwegs
Das Laden eines Elektroautos unterwegs bezieht sich auf den Vorgang, das Fahrzeug an einer öffentlichen Ladestation aufzuladen, während man sich nicht zu Hause oder an einem festen Standort befindet. Dies kann während längerer Fahrten, bei Zwischenstopps oder auch im Alltag erfolgen, wenn keine heimische Lademöglichkeit verfügbar ist.
Die Schweiz hat eines der dichtesten öffentlichen Ladenetze Europas. Die Ladeleistung (kW) ist abgestimmt auf die typische Verweildauer eines Fahrzeuges am Standort. Deshalb finden sich im öffentlich zugänglichen Raum von 3,7kW (Langsamladen) bis zu 350kW (high power charging) die ganze Bandbreite der möglichen Ladearten. Grundsätzlich gilt: Je schneller es gehen muss, desto höher sind die Kosten.
So geht's
Verfügbarkeiten von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Echtzeit
Schweizer Ladenetze
Qualität und Funktionalität
Die öffentlichen Ladenetze in der Schweiz gehören zu den besten in Europa und bieten eine hohe Qualität sowie zuverlässige Funktionalität. Mit einer dichten Infrastruktur an Schnell- und Normalladestationen ermöglichen sie bequemes Laden unterwegs. Dank moderner Technologie sind die Stationen einfach zu bedienen, meist mit Apps oder Ladekarten zugänglich und oft mit Echtzeitinformationen ausgestattet. Die Ladepunkte sind strategisch an Autobahnen, in Städten und an beliebten Ausflugszielen positioniert, sodass eine nahtlose Reiseplanung gewährleistet ist. Schweizer Ladenetze zeichnen sich zudem durch Nachhaltigkeit aus, da viele Anbieter auf 100 % erneuerbare Energie setzen.
Preiskarte
Die Preiskarte von Swiss eMobility bietet einen umfassenden Überblick über die aktuellen Preise an öffentlichen Ladestationen in der Schweiz. Die Preisdaten werden regelmässig aktualisiert, um bestmögliche Transparenz und Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die auf der Preiskarte angezeigten Preise für das Laden von Elektrofahrzeugen basieren auf den uns zur Verfügung stehenden Informationen. Swiss eMobility übernimmt keine Haftung für etwaige Abweichungen oder daraus resultierende Kosten.
Mit Unterstützung von:
Laden am Arbeitsplatz
Das Laden eines Elektroautos am Arbeitsplatz bietet eine praktische und zunehmend beliebte Möglichkeit, die Batterie während der Arbeitszeit aufzuladen. Arbeitgeber stellen ihren Mitarbeitern häufig spezielle Ladestationen auf dem Firmenparkplatz zur Verfügung, um das Pendeln mit Elektrofahrzeugen zu fördern und einen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen zu leisten.
Laden am Arbeitsplatz hat mehrere Vorteile. Zum einen ermöglicht es den Nutzern, ihre Fahrzeuge während der Arbeitszeit aufzuladen, was die Reichweite für den Heimweg oder weitere Fahrten am Tag erhöht. Zum anderen hilft es dabei, die Ladeinfrastruktur effizienter zu nutzen, da die Fahrzeuge für mehrere Stunden an den Ladestationen bleiben können.
So geht's
charge4work
Swiss eMobility hat mit Unterstützung von EnergieSchweiz 2021 das Projekt charge4work ins Leben gerufen. charge4work unterstützt Unternehmen bei der Realisierung der grossen Potentiale der betrieblichen Elektromobilität. Bis Ende 2023 hat Swiss eMobility an die 100 Unternehmen in Ihren Elektrifizierungsprojekten unterstützt.
Mittlerweile führen wir das Angebot ohne Unterstützung von EnergieSchweiz weiter. Wir bieten Deinem Unternehmen neutrale und sachliche Information und Beratung rund um die betriebliche Elektromobilität und erleichtern Dir damit den Einstieg ins Trendthema Elektromobilität.
Flottenelektrifizierung
Elektromobilität lohnt sich. Sie wächst rasant, und wird im nächsten Jahrzehnt Verbrennungsmotoren immer mehr verdrängen – insbesondere in Unternehmen. Unser Leitfaden speist sich aus den Erfahrungen, die im Rahmen von charge4work gesammelt wurden. Das Programm von Swiss eMobility und EnergieSchweiz zur Elektrifizierung Flotten lief bis Ende 2023 und bot umstiegswilligen Firmen eine kostenlose Beratung an. Zusätzlich zu diesen rund 200 Beratungen wurden branchenübergreifende Treffen von Flottenmanager:innen durchgeführt, in denen Best Practices besprochen wurden. Die Ergebnisse der Beratungen und der Treffen werden nachstehend vorgestellt. Der Leitfaden vermittelt Grundlagen und ein ausführliches Vorgehensmodell mit vielen Tipps & Tricks, die Flottenverantwortlichen bei einer Umstellung das Leben erleichtern.
Laden für Anbieter und Installateure
Die Schweiz verfügt über eines der dichtesten und qualitativ besten Ladenetze der Welt. Geschuldet ist dies den diversen Marktakteuren, welche das öffentliche Ladenetz tagtäglich weiter ausbauen und entwickeln.
Bidirektionales Laden
Das Elektroauto lässt sich zukünftig immer mehr ins private Stromnetz einkoppeln. Immer mehr Anbieter machen das bidirektionale Laden, also der Stromfluss in beide Richtungen (bidirektional) möglich. Je nach Bedarf oder je nach lokaler Stromerzeugung (beispielsweise Solarstrom auf dem Dach) wird dem Auto Energie zugeführt oder umgekehrt, dem Auto Energie entnommen. Das Elektroauto wird durch die Bidirektionalität zum mobilen Pufferspeicher, regenerative Energie kann besser genutzt werden und die Autarkie der Gebäude wird so erhöht. Auch das Problem des Lastabwurfs wird so eliminiert.
Anwendungen
Potential
Das Potential von bidirektionalen Ladeanwendungen bei Elektrofahrzeugen ist enorm. Die ETH hat die Auswirkungen von Vehicle-to-Grid (V2G) – die bidirektionale Interaktion zwischen Elektrofahrzeugen und dem Stromnetz – auf das Schweizer Stromsystem untersucht. Dies mit folgenden Erkenntnissen:
Die Versorgungssicherheit wird erhöht
Solarstrom kann bis zu 70% besser genutzt werden
Die Marktpreisunterschiede innerhalb von Stunden und Tagen werden optimiert
Die Energiesystemkosten können um bis zu 6.5 Milliarden CHF reduziert werden
Herausforderung
Die Technik für das bidirektionale Laden ist vorhanden. Für die Ausschöpfung der enormen Potentiale muss bidirektionales Laden möglichst umfangreich und grossflächig zur Anwendung kommen. Dafür braucht es verschiedene Voraussetzungen:
Intelligenz: Fahrzeuge, Netze und Gebäude müssen über die nötige Intelligenz verfügen, damit Verbrauch, Bedarf, zur Verfügung stehende Energie und Ladestand des Fahrzeuges erfasst und aufeinander abgestimmt werden können. Zudem gibt es unterschiedliche technische Voraussetzungen bei den Fahrzeugen, bspw. die Grösse der Batterie oder die Spannung im Bordnetz. Für die nötige Kommunikation zwischen den Komponenten gibt es mittlerweile einen Standard (ISO 15118-20).
Abrechnung und Geschäftsmodelle: Mit dem bidirektionalen Laden trifft ein neues Konstrukt auf den bestehenden und nicht flexiblen Strommarkt. Es muss pragmatisch geregelt werden, wie der abgegebene Strom abgerechnet werden kann. Auch beim Netzentgelt muss die Voraussetzung geschaffen werden, damit aus bidirektionalen Ladetransaktionen Geschäftsmodelle entstehen können.
So funktioniert's
youtube/EnergieSchweiz "Fahr mit dem Strom" | Nous Prod | Ueli Schmezer