
Weiterentwicklung der LSVA: Finanzierung sichern ohne Dekarbonisierung zu gefährden
Die Schweiz plant, die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) künftig auch auf emissionsfreie schwere Nutzfahrzeuge auszudehnen. Swiss eMobility unterstützt das Ziel, die Finanzierung der Strassen- und Bahninfrastruktur langfristig zu sichern. Gleichzeitig warnen wir davor, dass eine zu frühe und unbedachte Einführung die dringend notwendige Dekarbonisierung des Schwerverkehrs gefährden würde.
Gefahr für den Markthochlauf emissionsfreier LKW
Emissionsfreie Lastwagen sind heute noch deutlich teurer als Diesel-LKW. Zusätzlich entstehen für Unternehmen hohe Investitionskosten in die Ladeinfrastruktur – gerade für KMU eine grosse Herausforderung.
Branchenberechnungen zeigen:
Kostenlücke von rund 1 Rp./tkm ohne Ladeinfrastruktur
über 2 Rp./tkm mit Ladeinfrastruktur
Ohne eine ausreichende Differenzierung in der LSVA droht der Markthochlauf von E-LKW zum Erliegen zu kommen. Dies hätte gravierende Folgen: steigende externe Kosten durch Klimabelastung und Gesundheitsschäden – auf Kosten der Allgemeinheit.
Forderungen von Swiss eMobility
Damit die Transformation des Schwerverkehrs gelingt und Planungssicherheit für die Branche geschaffen wird, fordert Swiss eMobility:
Fixierung des LSVA-Rabatts pro Fahrzeug für 7 Jahre ab Inbetriebnahme, nach dem Modell des bewährten Einspeisevergütungssystems (KEV)
Befreiung von der LSVA bis 2031
Akzeptanz der maximalen Rabattsätze gemäss Bundesrat, um einer Überförderung vorzubeugen
Fazit
Nur mit klaren Rahmenbedingungen und wirksamen Übergangsregelungen lässt sich sicherstellen, dass die Finanzierung der Infrastruktur nicht zulasten der Dekarbonisierung geht. Swiss eMobility setzt sich deshalb für eine LSVA-Weiterentwicklung ein, die ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Machbarkeit vereint.